BDI – Ein Streitgespräch mit Christian Lindner und Dr. Ralf Stegner
30. November 2015 – F.A.Z. – Atrium Berlin
Mit Beginn der Klimaschutzkonferenz der UNO in Paris nun hier zum Einstimmen dieses Gespräch des BDI mit den bekannten Politikern und einem interessierten Berliner Publikum aus Politik, Wirtschaft, Diplomatie, Gesellschaft.
War Neues zu erwarten oder mehr eine Selbstdarstellung der Politaktivisten? Wobei die FDP den Nachweis der Bundestagstauglichkeit erst wieder zu erkämpfen hat, was man Lindner durch gewisses gestelztes Reden und Körpersprache wohl nach Rhetorikseminaren anmerkte. Er war früher lockerer.
Deutschland ist Vorreiter.
Deutschland ist Vorreiter und könnte die Weltmarktführerschaft an erneuerbaren Energien einnehmen bzw. ausbauen. 92% der Bevölkerung seien für die Energiewende. Aber ein Vorangehen muss auch beachten, dass „ im Rückspiegel andere noch sichtbar nachkommen“! Lindner beschwor eine Verlangsamung insbesondere beim Kohleverzicht. Der Atomausstieg ist schon eine immense Aufgabe, die erst mal gestemmt werden muss. Auch einzelnes Vorpreschen sei kontraproduktiv, wenn die Rahmenbedingungen z.B. der Ausbau der Verteilungsnetze später im Bundesnetzwegeplan vorgesehen ist und eine Abnahme von Angeboten verhindert. Erhebliche Rückstände bestehen bei der Gebäudeenergieeffizienz. 64% entfällt auf die Wärme! Steuerliche Anreize werden nicht ausreichend genutzt.
Die Energieeffizienz ist „ ein schlafender Riese“! Da waren sich alle einig!
Der Energiemix ist europäischer zu denken! Paris hat verbindliche Regelungen zu vereinbaren, nicht nur Absichtserklärungen! Zu den Zielen und den Wegen dazu gab es zwischen den Politikern keine unüberbrückbaren Differenzen. 2017 ist nicht mehr weit – ist der Koalitionsgedanken mit der FDP im Hinterkopf?