Vorwärts immer! Wieder einmal im Zoo Palast Berlin!
Es sind nun bereits wieder einige Jahre nach der Wiedereröffnung vergangen, aber der Reiz, trotz weiterer anderer Kinoeröffnungen mit neuen Konzepten, bleibt unvermindert bestehen – genau hier Filmvorführungen zu genießen.
Die Politkomödie VORWÄRTS IMMER! war ein guter Anlass für einen weiteren Besuch, besonders weil der Film von einigen Kritikern sehr unterschiedlich bewertet wurde.
Im Kern geht es um die letzten Tage des ‚realen Sozialismus‘ der DDR. Die junge Frau Anne muss sich für ihre illegale Ausreise einen gefälschten Westpass in Leipzig besorgen und reist dazu mit ihrem Helfer und gegen den Willen ihres Vaters zur Montagsdemonstration. Der Vater, ein berühmter DDR-Staatsschauspieler und gerade als Honecker-Imitator auf der Bühne, erfährt zufällig, dass ausgerechnet bei der nächsten Demonstration Panzer gegen die Demonstranten eingesetzt werden sollen. Er nutzt seine Kunst (als Schauspieler) in der Maske als Honecker und schmuggelt sich ins Zentralkomitee, um den Befehl zurücknehmen.
Die nicht immer ernst zu nehmenden Szenen, die aber sehr amüsant sind, hat man vielleicht in der Art schon mal gesehen, aber das spielt keine Rolle. Den Film kann man aus diesem Blickwinkel heraus sehr gut in die Reihe von Filmen anderer Filmkünstler stellen, angefangen bei Stan & Ollie, Louis de Funès oder Jean-Paul Belmondo, die ähnliche Stilmittel verwendet haben.
Das genaue Timing in den Sequenzen, lässt sogar vorhersehbaren Slapstick genießen. Wer die oben genannten Darsteller mag oder mochte, dem kann man mit gutem Gewissen auch diesen Film empfehlen.
Es ist auffällig, dass sich einige Kritiker wohl nicht damit abfinden können, einen Film nicht losgelöst von einer gezwungenen Haltung zu betrachten. Das führt mitunter bei diesen Kritikern leider zu einer einseitigen Perspektive.
Ich versuche mich Filmen, die bereits entsprechend angekündigt werden, soweit es geht, unbenommen zu nähern, um mich dann für eine gewisse Zeit in eine andere Welt begeben zu können. Immer mit dem Gedanken bei der besten Filmkritik, die ich je las, von Franz Kafka. „Im Kino gewesen. Geweint“.